Jedes Mal, wenn ich auf die Frage, was ich beruflich mache mit „Telematik“ antworte, lautet die nächste Frage oft: „Was ist Telematik?“
Meine kurze Erklärung ist immer dieselbe: „Mit Telematik können Dinge gemessen und analysiert werden, wie Standort, Geschwindigkeit, Temperatur, Betriebszeit etc. – theoretisch könnte man alles messen. Man kann diese Daten dann zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung verwenden, was zu Umsatzwachstum, einer Reduzierung der CO2-Emissionen oder anderen Geschäfts- und Betriebszielen führen kann. “
In diesem Artikel möchte ich ein wenig tiefer in die Materie eintauchen, sodass jeder, der an der Telematik interessiert ist, das Wesentliche versteht. Es werden einige Fachbegriffe erwähnt, daher gibt es am Ende des Artikels auch ein Glossar.
Was ist Telematik?
Fangen wir mit dem Gerät an. Ein nutzbares Telematikgerät besteht sowohl aus Hardware als auch aus Software. Es gibt viele verschiedene Arten von Geräten mit unterschiedlichen Optionen, aber eines haben alle gemeinsam: Das Gerät sammelt Daten und sendet sie über ein Mobilfunknetz an einen Server. Dieser Prozess wird manchmal als IoT – das Internet der Dinge – bezeichnet. 4G (LTE) ist heute der meistgenutzte Mobilfunkstandard in der Telematik. Ein Aplicom-Telematikgerät wird in einem Fahrzeug, einer Maschine oder über was auch immer Sie Daten sammeln möchten, installiert.
Typische gesammelte Informationen umfassen:
- Betriebsstunden
- Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung
- Maschinenidentifikation (ID)
- Fahrer-Identifikation
- Technische Daten (z. B. Kraftstoffverbrauch, Motortemperatur usw.), oft über einen Controller Area Network (CAN)-Bus
- Identifikation oder Daten von Bluetooth-Sensoren, z. B. Temperatur
Wie werden die Daten erhoben?
Die Daten werden von internen und externen Sensoren gesammelt, wie einem Ortungsgerät (Globales Navigationssatellitensystem, GNSS), Beschleunigungsmesser, CAN oder Bluetooth Low Energy (BLE). Normalerweise werden sie gesammelt und in durch Konfiguration bestimmten Intervallen an den Datenserver gesendet.
In Aplicom-Telematikgeräten kann die Anwendungslogik ohne Programmierung implementiert werden. Sie müssen nur mit unseren benutzerfreundlichen Tools konfiguriert werden.
Wie werden die Daten übertragen?
Daten können auf viele Arten übertragen werden: an eine Standard-REST-API, über ein Datenprotokoll wie das MQTT-Protokoll, oder durch dedizierte Protokolle. Wir bieten unseren Kunden zwei Cloud-Services: Aplicom Data Service (ADS) für die Datenübertragung von Geräten der A-Serie und Aplicom Silver Cloud für die Geräteverwaltung von Geräten der T-Serie.
Aplicom Data Service (ADS) ist ein Cloud-Dienst, der einen Datenpuffer zur Verfügung stellt, um in allen Situationen eine zuverlässige Datenübertragung zu gewährleisten. Die Programmierschnittstelle ist eine übliche REST-Typ-Schnittstelle. ADS ermöglicht den Zugriff auf alle Daten, die von der Telematiksoftware der A-Serie geliefert werden.
Aplicom Silver Cloud umfasst Geräte der Aplicom T-Serie, Mobilfunkkonnektivität und integriertes Gerätemanagement für die nahtlose Integration und den Betrieb einer Geräteflotte. Die Geräte können einfach konfiguriert werden, um Daten über das weit verbreitete MQTT-Protokoll an Microsoft Azure, Amazon AWS oder eine andere IoT-Lösung zu senden.
Dieses Diagramm zeigt, wie alles zusammenspielt.
BLE, CAN, GNSS, IoT, LTE, MQTT, REST API – Was soll das bedeuten?
Wie Sie in diesem Artikel gelesen haben, gibt es in der Telematik einige Fachbegriffe. Hier nun das Glossar. Es soll Ihnen beim Verständnis von Begriffen helfen, die Sie möglicherweise noch nicht kannten.
BLE – Bluetooth Low Energy ist eine drahtlose Technologie, die den Strombedarf von Bluetooth-Geräten reduziert, jedoch die Reichweite beibehaltet. BLE-Geräte sind für einen monate- bzw. jahrelangen Betrieb mit nur einer Knopfzellenbatterie ausgelegt. Es gibt verschiedene Arten von BLE-Geräteprofilen, die unterschiedliche Dienste anbieten (z. B. würden sich medizinische Anwendungen wie Herzfrequenzmonitore von Unterhaltungsanwendungen wie Kopfhörer unterscheiden). Eine Klasse von BLE-Geräten sind Bluetooth-Beacons, die in regelmäßigen Abständen ein Signal senden, das andere Geräte sehen können. Beacons werden in Werbung, Indoor-Positionierungssystemen, Benachrichtigungen, Trackern und als drahtlose Sensoren zum Senden von Daten wie Temperatur verwendet.
CAN – Controller Area Network ist ein Datenbus, der in Fahrzeugen verwendet wird. Es hilft allen Steuergeräten im Fahrzeug miteinander zu kommunizieren. Ein kontaktloser CAN-Reader ist in der Lage, CAN-Daten ohne jegliche Kabelverbindung zu lesen.
GNSS – Globales Navigationssatellitensystem ist jedes weltweite Satellitennavigationssystem wie GLONASS, GPS und Galileo.
IoT – Internet of Things (auch IIoT – Industrial Internet of Things oder Internet der Dinge) basiert auf der Fernüberwachung oder Steuerung von technischen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind. IoT bezieht sich auf den gesamten Prozess, bei dem eine riesige Datenmenge über eine Maschine (z.B. ein Fahrzeug) automatisch von einem mit dieser Maschine verbundenen Gerät gesammelt und über das Internet an eine Computer-Cloud gesendet wird, damit sie verarbeitet und analysiert und für einen praktischen Zweck eingesetzt werden kann.
4G LTE – Long Term Evolution (auch als LTE bekannt) ist der drahtlose Breitbandkommunikationsstandard der vierten Generation für elektronische Kommunikationsgeräte. 4G kann eine höhere Datenübertragungsrate als sein Vorgänger 3G erreichen. LTE weist darauf hin, dass es sich um eine langlebige Plattform handeln soll, die durch Evolutionsschritte neue Funktionen anbieten wird.
MQTT ist ein gängiges und beliebtes Netzwerkprotokoll, das von IoT-Geräten zum Übertragen von Nachrichten verwendet wird. Die Abkürzung steht für nichts.
REST API – Representational State Transfer Application Programming Interface ist eine einfach zu verbindende Programmierschnittstelle.
Die Autorin dieses Blogbeitrags ist Jasmine Dietz, Aplicoms Inbound Sales Manager: jasmine.dietz@aplicom.fi
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